Hotspot bei Nacht

Aussichtsplattformen, Seilpärke, Hüttendörfer und Fun-Parks erfreuen sich zwar grosser Beliebtheit, doch auch wenn diese sich vor einer spektakulären Naturkulisse befinden, fühlt man sich oftmals als blosser Zuschauer statt als Teil des grossen Ganzen - es ist mehr ein Betrachten als ein Erleben. Dies hängt vermutlich auch damit zusammen, dass solche "Naturattraktionen" inzwischen alles andere als ungezähmt, sprich sehr gut erreichbar (mit öV, Bahnen, etc.) sind und somit jeder und jede Zugang hat, was grundsätzlich nichts Negatives ist. Die gute Erreichbarkeit führt aber auch dazu, dass viele die Attraktion als Tagesausflug besuchen und anschliessend ausserhalb des Kantons übernachten. Besucht man solche Orte frühmorgens oder spätabends, entfalten sie oftmals ihre eigentliche Magie und Faszination. In diesem Setting ist eine Attraktivierung allenfalls gar nicht mehr notwendig.

Basierend darauf lässt sich schliessen, dass solche Naturattraktionen erst zu den Randzeiten richtig erlebbar werden (vor dem ersten Postauto, nach der letzten Bahn). Ausser aus eigener Muskelkraft kommt man dann nicht mehr hin oder zurück. Lösung: eine Übernachtung vor Ort - am besten mit minimaler, vielleicht bestehender Infrastruktur (z.B. in einem Baumhaus mit Blick auf die Rheinschlucht, Biwakdörfli auf der Diavolezza). So ermöglicht man Besuchenden ein authentisches Naturerlebnis und animiert sie dazu, sich Zeit zu lassen und die Umgebung zu erkunden, statt einfach auf einer Aussichtsplattform ein Foto zu machen und wieder abzureisen. Je nach Standort kann die Übernachtung durch weitere Naturerlebnisse (z.B. Kanufahrten, Gletschertouren) ergänzt werden.