In den letzten Jahren hat sich der Fachkräftemangel in der Tourismusbranche stark zugespitzt. Während der Corona-Pandemie wurde die Branche noch verstärkt als unsicher angesehen, viele Fachkräfte haben in anderen Branchen ihr neues Auskommen gefunden. Die Konkurrenz um die besten Talente, Fachkräfte und Aushilfen ist riesig. Vor Saisonstart können oftmals nicht alle Stellen besetzt werden. Auch für Ganzjahresstellen ist der Zulauf bescheiden.
Um weiterhin funktionieren zu können, muss die Tourismusbranche als ganzes wieder attraktiver scheinen, aber vor allem auch attraktiver sein. Wenn nur einzelne Betriebe ihre Arbeitsbedingungen so anpassen, dass sie für Stellensuchende in Frage kommen, wird das Problem eher verlagert als gelöst. Wie wäre es also, wenn man eine Reihe von Benefits sammeln würde und dies sämtlichen Mitarbeitenden des Bündner Tourismus z.B. in Form einer "Vorteilskarte" zugänglich machen würde? Benefits alleine reichen wohl kaum aus um die Situation abschliessend zu entschärfen sind aber ein erster Schritt. Zusätzlich könnte über die Erstellung eines Dokuments nachgedacht werden, welches Empfehlungen für Arbeitgebende im Tourismus sammelt, die den Job attraktiver machen würden (z.B. 4-Tagewoche, Reduktion der wöchentlichen Arbeitszeit, verbesserte Vereinbarkeit von Beruf und Familie, etc.).
Die Idee ist sicher kein Quick-Win, aber vielleicht eine Überlegung wert.
Kommentare
Mik sagt
Danke für die spannende Idee! Wertgutscheine und Vorteilskarten im Sinne von Fringe Benefits an Bündner Arbeitnehmer? Das wäre eine gute Idee. Dies würde die Attraktivität steigern, lieber in GR zu arbeiten als anderswo. Vielleicht etwas, das wir dem Gewerbeverband stecken sollten oder dem Kanton in Bezug auf die Standortattraktivität.
Bezüglich der Konditionen vor Ort wäre wohl auch eher Standortförderung gefragt. Das fängt schon bei den für Dauermieter nicht vorhandenen, unbezahlbaren Wohnungen an. Ich werde das mal an die entsprechende Stelle weiterleiten und ihnen den Link schicken zu deiner Idee. OK?
Sophia Bartolomei sagt Genau, durch - vermutlich gesponserte - Fringe Benefits, die über den gesamten Kanton dieselben sind, soll der Sektor als Ganzes spannender werden. Da das klingt doch gut! Ich bin gespannt, ob sich jemand beim Gewerbeverband oder der Standardförderung der Sache annehmen möchte.
Martina Hollenstein sagt Ergänzung: die Tourismusallianz Graubünden, bestehend aus Bergbahnen, Hotellerie und Gastronomie, beschäftigt sich ebenfalls bereits mit diesem Thema.
Mik sagt
@Martina: wie bringen wir das etwas in Schwung? Wenn müsste man da angehen? Ich möchte Sophia's Idee unter die (richtigen) Leute bringen. Was rätst du mir? LG Mik
Martina sagt @Mik: vielleicht mal auf die Tourismusallianz zugehen und nachfragen, was der aktuelle Stand ist? Ausserdem glaube ich gehört zu haben, dass in der Nachhaltigkeitsgruppe der Lenzerheide auch Massnahmen, die auf dieses Ziel einzahlen sollen, geplant sind und umgesetzt werden.
Marc sagt
von Seiten der Tourismus-Allianz ist folgende Antwort eingegangen:
(...)
Dank finanzieller Unterstützung des Kantons GR konnten wir im letzten Dezember mit der Phase 1 starten. Diese dauert bis Sommer 2024. Die Projektleitung liegt bei Brigitte Küng (Hanserconsulting). Es gibt eine Arbeitsgruppe mit 12 Personen aus Hotellerie, Gastronomie, Bergbahnen und dem NextGen Tourism Board.
In Phase 1 sollen folgende Fragen geklärt werden:
Image und Kommunikation: Welche Massnahmen sind sinnvoll, um das Angebot bekannt zu machen und eine ausreichende Reichweite bei der Zielgruppe zu erzielen.
Hier noch den Link zu unserer Projektseite: gastrogr.ch/all-in-one
Freundliche Grüsse
Marc Tischhauser
Sophia Bartolomei sagt Sehr spannend - herzlichen Dank für die ausführliche Antwort und den Link! Ich wünsche auf jeden Fall viel Erfolg :). Beste Grüsse Sophia
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